Dein Gewicht ist zweitrangig - die inneren Werte zählen!

Warum wir schlank und trotzdem zu fett sein können und uns ein normaler BMI nicht zwingend vor übergewichtstypischen Problemen schützt....

GP

1/4/20252 min read

Das Problem mit dem BMI

Den BodyMassIndex kann jeder berechnen (bzw. berechnen lassen): man teilt das eigene Körpergewicht durch die eigene Körpergröße (in m) zum Quadrat. Mit einem BMI von unter 25 gelten Frauen und Männer allgemein als normal gewichtig. Übersteigt er die 25, ist man bereits übergewichtig. Ab einem BMI von 30 betritt man den (stark gesundheitsgefährdenden) Bereich der Adipositas.

Allerdings ist der BMI nur begrenzt aussagekräftig. Warum? Weil er eine mathematische Größe ist, die nicht berücksichtigt, woraus sich das Gewicht eines Menschen eigentlich zusammensetzt.

Jeder Bodybuilder wäre demnach, aufgrund des hohen Gewichts der Muskelmasse, übergewichtig! Anders ausgedrückt: je muskulöser ein Mensch, umso höher wird auch der BMI sein. Umso eher, bin ich damit rechnerisch im Bereich „Übergewicht“. Ein etwas höherer Körperfettanteil ist aber weit weniger problematisch, wenn sich darunter viel Muskulatur befindet! Vor allem, wenn es sich beim Fett überwiegend um Unterhautfettgewebe handelt... Die pro-entzündliche Funktion von Körperfett wird dann durch die anti-entzündliche Wirkung der hohen Muskelmasse kompensiert.

Somit ist nicht das reine Gewicht das Problem, sondern vielmehr ein Übermaß an entzündungsförderlichem Körperfett, vor allem jenem, im Bauchinnenraum gespeicherten sog. Viszeralfett. Es lagert sich in und auf den Organen ab und geht nachweislich einher mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und dem sog. Metabolischen Syndrom. Die Fettleber ist ein Beispiel einer solchen Organverfettung.

TOFI: thin outside - fat inside

Woran kann man nun erkennen, ob man zu viel Viszeralfett entwickelt hat? Irgendwann am festen, kugelrunden Bauch, dem klassischen Bierbauch. Allerdings beginnt dieser Prozess schon viel früher. Wenn Du noch relativ schlank bist. Dann kann auch Dein normaler BMI schon problematisch sein: wir nennen solche Menschen TOFIs – thin outside, fat inside. Ihr BMI ist, trotz des süßen kleinen Bäuchleins, rechnerisch völlig ok – ihre Stoffwechsel- und Entzündungslage allerdings problematisch: immer weniger Muskeln stehen einem wachsendem, entzündungs-triggernden Fettreservoir gegenüber.

Lieber weniger Bauchschatten, als kleiner BMI!

Verlasse Dich nicht allein auf Deinen BMI als Marker für Deine (Stoffwechsel-)Gesundheit. Wenn Du schon BMI und Körpergewicht tracken willst, dann behalte immer auch Deinen Bauchumfang im Auge. Um eine bessere Einschätzung des gesundheitsgefährdenden Viszeralfetts bei sich vorzunehmen, ist der Umfang der Taille, also unser Bauchumfang etwa in Höhe des Nabels ein einfacher Weg: Morgens nüchtern Maßband um den Bauch, fertig. Für Frauen gilt ein Taillenumfang von unter 80cm als gesund, ab 88cm beginnt der Bereich erhöhten Risikos. Männer sind unter 94cm safe und leben > 102cm gefährlich. Hier geht es wohlgemerkt um statistische Wahrscheinlichkeiten.

Die gute Nachricht

Das gefährliche Viszeralfett verschwindet bereits bei kurzen Fastenprojekten, wie z.B. Intervallfasten an drei Tagen der Woche schon nachweislich! In diesem Fall würde es genügen, alle Mahlzeiten innerhalb von nur 6-8 Stunden einzunehmen, idealerweise sogar eine der drei Hauptmahlzeiten ganz wegzulassen. Diese Art des Fastens ist definitiv keine Wunderwaffe zum Abnehmen, nicht ohne Nachteile und hat auch nur Wirkung im begrenzten Rahmen.

Jedoch kann sie ein erster sinnvoller Schritt sein in Richtung einer wichtigen Kalorienrestriktion, außerdem wirkt sie sich günstig auf Blutzuckerspiegel und Blutfettwerte aus. Für viele ist sie zudem einfacher umzusetzen, als eine generelle Veränderung der Lebensmittelauswahl, für die ich mehr Wissen benötige.

Ja, Ihr solltet Euer Gewicht ernst nehmen. Aber hängt Euch nicht an der Zahl auf der Waage auf – behaltet lieber Euren Bauchschatten im Auge ;)

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